| Historische ReplikateBänder in reiner Schnurbindung wurden leider nur sehr selten gefunden. Aus vor- und frühgeschichtlichen Funden sind brettchengewebte Bänder in Schnurbindungstechnik primär als Abschlußborten von prachtvollen Mänteln (Thorsberg (Abbildung rechts), Vehnemoor) bekannt. Allerdings weisen diese Abschlußborten keine eingefädelten Muster auf, sondern allenfalls Streifenmotive. Für den Mittelalteraktiven mögen dennoch brettchengewebte Bänder in Schnurbindungstechnik als Gürtel, Trageriemen, Zierborte o.Ä. ausreichend sein. Wer allerdings hohen Wert auf Authentizität legt, dem bieten wir an, historische Replikate bzw. Bänder mit Mustern, die auf historischen Originalen basieren, zu weben. Auf diesen Seiten sind einige Beispiele aus verschiedenen Zeiten und Kulturen angegeben. Kelten: Das Fürstengrab von Hochdorf
Wikinger: Birka, Leksand, Mammen, SnartemoViele brettchengewebte Funde sind aus Gräbern aus Skandinavien bekannt. So wurden vor allem in Birka (Schweden) und Mammen (Dänemark) eine Vielzahl broschierter Bänder aus dem 8.-10. Jhrd. gefunden. Hier zwei Beispiele broschierter Bänder aus den Funden von Mammen: Aus Mammen sind auch wollene Bänder in Köpertechnik bekannt. Die folgende Abbildung zeigt eine unserer Rekonstruktionen auf Basis des wollenen Bandes des Mammenfundes: Eine Besonderheit der skandinavischen Funde sind vierfarbige Bänder in Flottierungstechnik. Besonders bekannt ist das vierfarbige Band aus Snartemo (Norwegen, unten links) sowie ein Fund aus der Stabkirche von Leksand (Schweden, unten rechts; die untere Abbildung zeigt unsere Rekonstruktion). Hochmittelalter: Arlons (Belgien)Ein weiteres Beispiel historischer Brettchengewebe sind die wunderschöne Stola und das Manipel von St.Donats (Arlons, Belgien). Die Bänder sind in der sog. Köpertechnik (engl.: double-faced 3/1 broken twill ) hergestellt und datieren aus der Mitte des 12. Jhrd. Die sog. Köpertechnik ist neben broschierten Bänder die häuftigste aus dem Hochmittelalter zu findende Technik. Zurück |